Krafttraining ≠ Menschliche Bewegung

Typisches Krafttraining ist nicht für jeden gedacht.

Das typische Krafttraining, lehnt sich sehr dolle an den Kraftdreikampf und das Bodybuilding an.

Hier die sogenannten Basics des Krafttrainings:

  • Kniebeuge mit der Langhantel
  • Kreuzheben mit der Langhantel
  • Bankdrücken mit der Langhantel
  • [Klimmzüge]

Es sind die Standardübungen, welche in fast jedem Plan stehen.

Müssen wir jedoch alle Kraftdreikampf- oder Bodybuilding orientiert trainieren?
Müssen wir das wirklich, um uns fit zu fühlen und „gut“ auszusehen?

Nicht zu selten sehe ich Menschen, welche Bodybuilding orientiert trainieren, sich im Alltag jedoch nicht wirklich smooth bewegen. Manchmal sieht das aus, als wenn Legomännchen gehen – und das ist keine Seltenheit.
Amüsanter wird es dann sogar, wenn diese Menschen dann in den Bewegungssport gehen, wie Kampfsport…

Abgehackte Bewegungen, motorisch nicht ganz auf Höhe und die Muskeln machen auch schnell zu – völlig normale Reaktion des Körpers, wenn sagen wir mal lange Zeit „nur“ ein optisches Bild angestrebt wurde.

Menschliche Bewegung hingegen wird gerne, unwissend, außer Acht gelassen.
Die ein oder andere Person, könnte sich jetzt angegriffen fühlen, jedoch hinterfrage Dich nach dem kommenden Satz bitte, wieso fühlst Du Dich angegriffen? Ist es weil Du etwa selbst bemerkst, da ist was dran und fühlst Dich daher ertappt und bist „sauer“?

Der Körper kann wie gemeißelt aussehen, egal ob bei Mann oder Frau.
Meiner Ansicht nach, wird dieser optische Gaumenschmaus, jedoch ganz schnell zunichte gemacht, wenn der jeweilige Mensch sich Legomännchen ähnlich fortbewegt.
Bewegung und Körpergefühl ist sexy.

 

Es wird gerne damit argumentiert, dass wir konventionelle Kreuzheben brauchen, um Sandsäcke für den Bau oder Wasserkästen anzuheben. Der Gedanke ist richtig, jedoch ist das Alltag, zeichnet das menschliche Bewegung aus?

Der menschliche Körper hat andere Basics:
Atmen, Gehen, Schwerpunktmanagement, Werfen…

Wenn ein Mensch sich dazu entscheidet, fit zu sein – was auch immer seine Definition dafür ist, heißt es zwangsläufig nicht, dass der Mensch Bodybuilding mäßig trainieren muss.

 

Was sind denn ehrlich betrachtet, typische tägliche Bewegungen?

  • Einsteigen in das Auto – Meist stehen wir, bevor wir uns in den Sitz reinfallen lassen, nur noch auf einem Bein, gehen „leicht“ in die Hocke (sofern keine G-Klasse vorhanden), beugen den Oberkörper zur Seite und nach vorne.
  • Einkaufstüte tragen – meist einseitig mit der stärkeren Seite, oder mit der Seite, wo der Haustürschlüssel nicht in der Tasche steckt.
  • Kind auf dem Arm schleppen – meist einseitig.
  • Atmen – Brustkorbbewegung (im Idealfall).
  • Gehen – Meist eine Kombination aus Diagonalem Zusammenspiel von rechtem Arm zu linkem Bein und linkem Arm zu rechtem Bein sowie Rotation im Oberkörper.

 

Wie Dir jetzt vielleicht auffällt, sind die Basics des Krafttrainings nicht die Basics unseres Alltags.

 

Zusätzlich haben viele Mensch im Alltag die körperlichen Hürden wie:

  • Viel sitzen,
  • Wenig Bewegung in den Beinen,
  • Verkümmerte Körperhaltung durch Bildschirmarbeit und auf das Handy schauen.

 

Meine Haltung zum Thema Krafttraining und die „Basics“ hat sich in den letzten 5 Jahren extrem gewandelt. Nach Chema F gehen, können andere gern.

Mein Trainingsansatz ist mittlerweile: Bewegungen trainieren statt Übungen absolvieren.

Ja ich mache auch Kniebeuge, jedoch keine Standardkniebeugen.
Ja ich mache auch Kreuzheben, jedoch nicht die übliche Variante.

Vor allem gibt es bei Übungen kein Perfekt, wie Beispielsweise bei der Kniebeuge.
Die Knie dürfen über die Zehen gehen, Die Knie dürfen beim wieder hochkommen nach innen „driften“, der Buttwink ist nicht schädlich und was es nicht alles gibt.

Jeder menschliche Körper hat seine eigene Bewältigungsstrategie Aufgrund der vorhanden Anatomie [Position diktiert Funktion] – da kann es kein Perfekt geben.

Krafttraining zielt auf optische Themen ab.
Menschentraining auf alltägliche körperliche Resilienz.

Wenn ich mit Menschen zusammenarbeite, ist mein Übergeordnetes Ziel nahezu immer:
Fühlst Du Dich besser und hast weniger Wehwechen?

Was bringt es Dir oder mir, geil auszusehen, jedoch immer wieder Probleme in der Schulter, im Knie oder in alltäglichen Bewegungsmustern zu haben?

Dein Training sollte Deinen Alltag mit betrachten und Dir das geben, was Dir im Alltag fehlt.
Die Optik, kommt dann von ganz allein – wobei hier der Faktor Ernährung, Vorerkrankung/Stoffwechsel und Lebensstil eine doch schon übergeordnete Rolle spielen.

Folge mir

Dir gefallen meine Artikel? Dann folge mir gern auf Instagram!

@progressionsorientiert