Widerstandstraining – Eine modernere Ansicht?

Ich persönlich, mag es nicht mehr von Krafttraining zu sprechen.

Der Hintergrund ist relativ simple:
Für mich persönlich hat das Training im Studio seit 4 Jahren einen anderen Wert.
Mir geht es null um Kraft aufbauen, ich will Widerstandfähiger sein.
Der wenn kommende Kraftzuwachs ist dann nur das Resultat aus Kontinuität und dem Körpergefühl – so meine Ansicht.

Um zu verstehen, worauf ich hinauswill, kommt ein wenig mein Rückblick und Werdegang.

Glaube mir, ich habe so ein zwei Methoden und Prinzipien in den vergangenen 18 Jahren ausprobiert.
Und zwar:

  • German Volume
  • HIT
  • HIIT
  • FST-7
  • 5×5
  • Myo-Reps
  • 1 Satz – 20 Wiederholungen bei dem regulären Arbeitsgewicht von eigentlich 8-12 Wdh.
  • CrossFit
  • Powerlifting
  • Turn-Ringe
  • Calisthenics
  • Blood Restiction Training
  • Gewichtheben
  • Powerlifting
  • Pläne von einigen Bodybuilding Größen (Arnold, Heath, Cuttler, Coleman, Meadow, Platz)

 

 

Ich hätte vermutlich besser Erfolge bei den ganzen Systemen erzielt, wenn ich mein heutiges Wissen und meine heutige Geduld an den Tag gelegt hätte.

Zum einen war meine Ernährung sehr sprunghaft und durch die bekanntesten Fitness Zeitschriften, war ich dann doch schon gut getriggert, was Supplements angeht und habe viel überflüssigen Mist gekauft und Ernährungs-/Diäthopping betrieben – da ich auch nicht wirklich Geduld hatte und immer wieder neuen kram gelesen habe anstatt einfach mal konsequent bei einem Plan für 4-8 Wochen zu bleiben.

Ein weiterer Aspekt aus meiner Historie ist, ich habe mit 18 wieder mit Kickboxen angefangen und in den jungen Jahren sind wir ja bekanntlich unbelehrbar, wissen alles besser und wollen alles sofort.
Vier Mal die Woche pumpen und drei Mal die Woche Kickboxen auszuüben, gleichzeitig zu erwarten in beidem extrem gut zu werden, so läuft das nicht. Vor allem nicht, wenn, wie in meinem Fall, noch eine Ausbildung absolviert und am Wochenende als Kellner gearbeitet wurde…

Selbst wo ich in Stade lebte, ab 2015 mit meinem Abendstudium neben meinem Job (nicht wirklich erfüllenden Job) begann, Thaiboxtraining und Grappling-Training gegeben habe, sowie selbst trainierte, dann noch 4x die Woche „Krafttraining/CrossFit“ ausübte, einen Nebenjob als Türsteher und Ernährungsberater ausführte – war ich stets der Meinung das muss doch alles kompatibel sein.

Die Quittung für meine Handlungen bekam ich, auf einen Schlaf und das auch definitiv zurecht.

Und ab da, um genau zu sein ab Januar 2019 begann dann mein Umdenken, umfassender und weitreichender zu denken, was Sport, Gesundheit und Ernährung angeht.
Jedoch war ich auch da noch grün hinter meinen Ohren und testete viel aus, vor allem im Bereich der Ernährung.

Um jetzt zurück auf die eigentliche Thematik zurückzukommen:

Ende 2020 habe ich dann endlich, das Wichtigste für mich realisiert:

Ich kann nicht überall Performer sein.
Mein Sport mit Herz & Blut ist der Kampfsport, Widerstandstraining die Ergänzung.

Wieso nun jetzt Widerstandstraining?

Schau unser Alltag ist mehr als „Wasserkästen heben“ und Einkaufstüten tragen oder im schlimmsten Fall sich eine Klippe hochziehen.
Die Grund Bewegungen unseres Körpers ist: ATMEN und GEHEN/BEWEGEN.

Wir verdrehen unsere Gelenke, wir steigen einbeinig ins Auto ein und auch häufig einbeinig aus (ich zumindest), wir heben mit einem Arm etwas an, wir drehen uns, wenn wir uns umschauen, wir sprinten, wenn das Kind anfängt Mist zu bauen, wir springen vor schreck hoch und und und.
Warum sollte ich dann nur Kraft aufbauen, wenn ich eigentlich doch eher stark und widerstandsfähig sein sollte?

Es steht vollkommen aus der Frage, jeder darf und sollte das machen, was Spaß macht.
Dennoch darf beim Thema Fitness und Gesundheit weitergedacht werden, als weiter den Stand aus den 80ern zu propagieren und praktizieren.
Ich sehe es noch zu Haufe in den Studios, wo Trainer: innen die Kunden an die Maschinen und an den Zirkel ranführen, wo überwiegend Isoliertes Muskeltraining stattfindet.

In meinen Augen ein wenig fehlgeleitet, weil ist das wirklich Alltagsgerecht?
Von der Hierarchie her, sind Muskeln die Sklaven ihrer Position.
Das bedeutet unser Skelett und die Gelenke geben vor wie etwas gemacht werden kann und sollte.

Stark und Fit werden, hat für mich daher viel mehr mit Bewegungsoptionen zu tun, als mit Übungen.
Ich mein, was bringen Dir die Muskeln, wenn Du Dich durch die Gegend läufst deine Beschwerden eventuell sogar lästiger werden, obwohl Du ja eigentlich mit dem Training dagegen arbeiten wolltest?

Ich weiß, für die ein oder andere Person klingt das vermutlich abstrakt, weil „das hat vor 50 Jahren funktioniert, also muss es das heute noch“ ist die häufige Haltung dazu.
Typisches Krafttraining, aus dem Fitnessstudio Kontext ist halt Bodybuilding orientiert plus auch eventuell die Angst davor im Freihantelbereich etwas falsch zu erklären/zeigen.
Ästhetisch mag es was her machen, jedoch ist es wirklich brauchbar für die Personen die
sich einfach nur fitter fühlen wollen, eventuell einfach nur ihren Körper in die Wohlfühl-Form bringen möchten?

 

Daher meine gut gemeinten Tipps Basis für Dich:

#1
Trainer: innen die Dir Fatburner-Produkte oder Fatburner-Workouts andrehen, haben es nicht verstanden. Partielle Fettverbrennung funktioniert nicht.

#2
Wenn das Training Dir nicht ansatzweise Spaß macht, bleiben die Erfolge häufig Mager.
Das heißt keineswegs das Übungen nicht ätzend sein dürfen, jedoch solltest Du merken:
Hey das ist ätzend ich merke jedoch, das bringt mir was!

#3
Lass Dich nicht durch die Optik eines Trainers oder einer Trainerin täuschen. Nur weil jemand Fit aussieht, heißt es nicht, dass diese Person das auch ist. Ich weiß es ist verlockend auf diese Personen zu hören, jedoch ist der Missbrauch von gewissen Substanzen zum Nachhelfen, im Hobbybereich größer als je zuvor.

#4
Geize nicht am falschen Ende.
Statt hunderte Euros für sinnloses auszugeben, Haushalten mit dem Geld und eine Gescheite Beratung in Anspruch nehmen. Und ja das kostet Geld, jedoch ist jemand der 100€ und mehr von Dir pro Stunde/Einheit verlangt Ambitionierter wie aus dem Low Budget Bereich – so meine Erfahrungen, da ich mich selbst als Coach auch Coachen lasse.

#5
Dein Training sollte nicht länger, wie 70 min dauern.
Du verdienst mit dem Sport kein Geld.

#6
Für den Fall, dass Handball, Fußball, Football, Grappling, MMA, Thaiboxen, Boxen, Basketball, Baseball, Golf, Fahrradfahren und etc. Deine Herzenssportarten sind, ist Krafttraining NUR ALS ERGÄNZUNG ZU SEHEN.
Da reichen dann 1-3 Einheiten, bei maximal 70 min vollkommen aus!

 

Ich hoffe Du konntest hier etwas für Dich mitnehmen.

Über ein Feedback würde ich mich freuen! 🙂

Sportliche Grüße
Dein Ricardo

Folge mir

Dir gefallen meine Artikel? Dann folge mir gern auf Instagram!

@progressionsorientiert